JENTA ist der Name einer Figur aus Die Jakobsbrüder, dem jüngsten Roman von Olga Tokarczuk.
Sie hat ein Stück Papier verschluckt, das in der Speiseröhre stecken bleibt und sie erwachen lässt.
„Von nun an bleibt es so – Jenta sieht alles.“ (Prolog)
2014 erschien das Epos, dem umfängliche Recherchen zu Jakob Frank (1726-1816) vorausgingen zunächst in polnischer Sprache, die deutsche Übersetzung 2019. Es setzt sich aus sieben Büchern zusammen und wird nach dem Prolog von der letzten zur ersten Seite erzählt.
Der vollständige Titel lautet: Die Jakobsbrüder ODER Eine grosse Reise über sieben Grenzen, durch fünf Sprachen und drei grosse Religionen, die kleinen nicht mitgerechnet. Eine Reise, erzählt von den Toten und von der Autorin ergänzt mit der Methode der Konjektur, aus mancherlei Büchern geschöpft und bereichert durch die Imagination, die grösste natürliche Gabe des Menschen. Den Klugen zum Gedächtnis, den Landsleuten zur Besinnung, den Laien zur erbaulichen Lehre, den Melancholikern zur Zerstreuung. Ende Oktober 1752 in Rohatyn fängt alles an.
JENTA ist eine Fiktion, mit der sich Farben der Wahrheit und Nuancen eines Erzählens in der vierten Person neu ausbelichten lassen. In ihrer Rede anlässlich des Nobelpreises für Literatur 2018 hat Tokarczuk ausformuliert, dass sie ein Erzählen in der vierten Person anstrebt.
https://www.nobelprize.org/prizes/literature/2018/tokarczuk/lecture
Das Projekt JENTA umfasst zwei Orte: Das Gasthaus Avrona und die Kapelle San Bastiaun in Zuoz.